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Interview Zur Sache: Regina Pelz sprach mit dr. Günther

Ed Steur .. Burgers & Bijlmer . . Prof. Günther Bijlmerramp Solbach-Freise Stg. für Zivilcourage

Im Interesse des Lebens: DU-Munition muß sofort weltweit geächtet werden

Prof. dr. Gunther


    Zur Sache unz-9-2001


Interview: Regina Pelz sprach mit
Prof Dr. Dr Siegwart Horst Gunther


Im Interesse des Lebens: DU-Munition muß sofort weltweit geächtet werden. Prof. Gunhter: Heute verfügen neben den USA und Grossbritannien bereits weitere 8 Staaten über die grauenvolle DU-Munition. Als Wissenschaftler und Arzt organisierten Sie viele Hilfeleistungen für das leidtragende Irakische Volk, besonders für die Kinder, die Sie auch durch lhre langjährige Tätigkeit in dieser Region kennenlernten...

Zum Irak habe ich Kontakte seit über 40 Jahren. 1990 war ich erneut eingeladen. Das war noch vor dem Golfkrieg, zur zeit des Embargos. Die Situation der Kinder war, schrecklich. Viele waren unterernährt oder krank, ohne jegliche Chance gesund zu werden. Das veranlasste mich 1991 in Österreich das Gelbe Kreuz International, eine Hilfsorganisation, ins Leben zu rufen. Und dann kamen Sie einem Kriegsverbrechen, dem flächendeckenden Einsatz von DU-Munition auf die Spur. Was war geschenen?

Auf einem Kampffeld im Irak fand ich Anfang März 1991 'ein Geschoß, das einer Zigarre ähnlich sah. Es war außerordentlich schwer. Später sah ich, daß Kinder damit spielten. Ende 1991 diagnostizierte ich eine mir bisber unbekannte Krankheit, die auf Funktionsstörungen der Nieren und Leber zurückzuführen war und bei Mensch und Tier zu einem qualvollen Tod führte. Dieses ungewöhnliche Geschoß ließ ich in Deutschland untersuchen.

Was Sie im große Schwierigkeiten brachte und Ihr Leben ungemein veränderte ... Als ich das Beweisstück 1993 in Deutschland präsentierte, verurteilte mich ein Berliner Amtsgericht zu einer Geldstrafe in Höhe von 3000 DM, zuzüglich der Verfahrenskosten wegen Verstoß gegen das "Atomgesetz". Meine Auszahlung der Rentenbezüge wurde wiederholt eingesteilt. Das Projektil, das sich hochtoxisch zeigte und radioaktiv war, wurde in Deutschland beschlagnahmt, von Polizisten in Schutzkleidung abtransportiert. Aber es kam noch schlimmer. In Ihrem buch "Uran-Geschosse; Schwergeschädigie Soldaten, mißgebildete Neugeborene, sterbende Kinder" haben Sie kaum zu Glaubendes dokumentiert...

Wenige Tage nach meiner Rückkehr aus dem Irak wurde ich am 22. 6. 1995 von der Deutschen Polizei verhaftet. Zunächst kam ich nach Husum, dann ins Zuchthaus Neumünster. Ich wurde in eine völlig verdreckte Zelle gestoßen, deren wände Hakenkreuzen beschmiert waren, wurde beschimpft, der Wärter war völlig betrunken. Mit zwei anderen kam ich dann ins Zuchthaus Kiel. Wegen meiner Hilfsleistungen im Irak wurde ich als dreckige Judensau beschimpft. Nach dreieinhalbwöchigem Hungerstreik kam ich auf Kaution frei, stand aber über 1 Jahr unter Polizeiaufsicht. Im Januar 1999 wurde ich in mein zuständiges Deutsches Amtsgericht vorgeladen und mir wurde eröffnet, daß ich ggf. damit rechnen müsse, zwangsweise in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt untergebracht zu werden. Post und Telefon wurden überwacht.

Und das alles nur, weil Sie durch die Untersuchung unbekannter Krankheitssymptome im lrak eine neuen Waffentechnik auf die Spur kamen, die im Irak erstmals flächendeckend zum Einsatz kam: Geschosskernen mit abgereichertem Uran, der sogenanten DU-Munition? Praktisch ja. Der Hintergrund war immer der Gleiche. Prof. Günther, Sie sind nach Erfurt gekommen um einen Votrag über die Gefährlichkeit der DU-Munition für Mensch, Tier und Umwelt zu halten. Sie haben schreckliche Bilder- mitgebracht, die der Betrachter wohl so schnell nicht vergisst. Und Sie wollten Ihre Forderung bekräftigen: DU-Munition muß überall auf der Welt geächtet werden. Was steht dem entgegen?

Vor allem die Interessen der Rüstungsindustrie. Beim Einsatz in Atomkraftwerken fällt in grossen Mengen sogenanntes abgereichertes Uran oder Depleted Uranium an. Diese Abfälle der Uran-Industrie werden in Europa wegen ihrer Toxizität und Radioaktivität in Deponien gelagert. Zur Reduzierung der hohen Kosten wird das abgereicherte Uran des Isotops 238 gern, oft sogar kostenfrei, an Interessenten abgegeben. Ein für die Rüstungsindustrie sehr attraktiver Stoff. Er ist der schwerste Stoff, der natürlich vorkommt. Diese DU-Geschosse haben eine hohe Durchschlagkraft und sind gut zum Brechen von Panzern geeignet. AuBerdem ist das Material brennbar.

Schon allein der Kontakt mit dieser DU-Munition führte - vor allem bei Kindern - zum Zusammenbruch des Immunsystems; Störungen von Nieren und Leberfunktionen traten auf; verstärkt Leukämie, Krebsgeschwüre, genetisch bedingte Missbildungen...

Im November 1996 wurde darüber berichtet, dass in Ex-Jugoslawien ca. 1000 Kinder an einer unbekannten Krankheit mit Kopf-, Unterbauch- und Muskelschmerzen litten. Dazu kamen Atemnot und Schwindelgefühl. 1997/98 berichteten Medien in Bosnien von einem dramatiseren Anstieg von Leukämie, Krebsbildungen und vielen mißgebildeten Neugeborenen. Auch bei der Bombardierung Serbiens 1999 wurde von der NATO DU-Munition eingesetzt. Kinder erkrankten zahlreich an Gürtelrose, was sonst nur bei Älteren auftritt.

All diese Länder sind mit derartiger Munition übersät, die bisher nicht geräumt wurde. Das bringt doch unüberserbare Folgen auch für nachfolgende Generationen? Mit Sicherheit. Nach Angaben der US-Armee wurden allein 14000 grosskalibrige Uran-Granaten im Golfkrieg verschossen. Laut Schätzungen der Britischen Atom-Energiebehörde sollen etwa 40 Tonnen davon im Grenzgebiet zu Kuwait liegen. Andere Experten sprechen sogar von 3000 Tonnen. Nur die wenigsten werden gefunden. Die Masse verweht im Sand, die Toxizität kommt übers Regenwasser ins Grundwasser und in die Nahrungskette. Erst kürzlich hatte ich Gelegenheit in Moskau vor Russischen Generälen und anderen Armeeangehörigen darüber zu sprechen. Rußland gehört zu den Ländern, die diese Uran-Munition besitzen. Da gibt es nur eins: Die Ächtung dieser Waffen.

Prof. Dr. Dr. med. Habil. Siégwart-Horst Günther wurde in Halle geboren war Mitglied der Widerstandsgruppe um Graf Stauffenberg und Häftling im KZ Buchenwald. Er studierte Medizin, Philosophie und Ägyptologie. Bis 1963 arbeitete er an den Universitäten Kairo und Damaskus, anschließend im Hospital Albert Schweitzers in Lambarene. Er fungiert als Präsident des Gelben Kreuzes International und ist auch mit 75 Jahren noch wissenschaftlich aktiv und hält tropenmedizinische Vorlesungen an der Uni in Leipzig. Er lebt in St. Peter-Ording in Deutsland.

    "Mütter gegen den Krieg" e.V. Erfurt
    Spenden-Konto: 6251013
    Kennwort: Prof. Günther
    Bankleitzahl: 82020086
    Geldinstitut: HypoVereinsbank Erfurt


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